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Islamische Krankenhaus- und Notfall-Seelsorge im Aufbruch
10. Mai 2010 10:25 Uhr | Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e. V.


Fachtagung im Juni 2010 in Enkenbach

Mannheim - Das Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e.V. hat in Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Union muslimischer Theologen/innen und Islamwissenschaftler/innen e.V. erfolgreich die ersten beiden Ausbildungsgänge in islamischer Notfall- und Krankenhausseelsorge durchgeführt. Bei der Tagung „Wenn die Seele Leid erfährt – islamische Notfall- und Krankenhausseelsorge im Aufbruch“ vom 11. bis 13. Juni 2010 in Enkenbach bei Kaiserlautern sollen die Zertifikate an die je 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer überreicht werden.

Die Ausbildungen wurden aus Mitteln der ersten Islamkonferenz gefördert. Sie orientierten sich an den Qualitätsstandards etablierter Träger. Geschult wurden Frauen und Männer aus fünf Bundesländern. Die 24 Kurstage und die Praktikumsphasen umfassten u.a. Fragen der personenzentrierten Gesprächsführung, der Arbeits- und Funktionsweise von Notfallsystemen sowie der Betreuung muslimischer Patienten im Krankenhaus. Theologische, rituelle und rechtliche Aspekte bildeten ebenso wie die Begleitung traumatisierter und sterbender Personen, die Betreuung von Angehörigen, die ein Kind verloren haben, oder die Überbringung einer Todesnachricht im allgemeinen weitere Module.

„Am meisten fasziniert hat mich neben dem Wissensdrang und dem Engagement der Teilnehmenden ihre Begeisterung sich auf neues Terrain vorzuwagen und Wege zu gehen, die eigentlich noch gar nicht vorhanden sind“ berichtet Dr. Georg Wenz von der Ev. Akademie. Und er fügt hinzu: „Die Kurse hatten die Intensität von drei parallelen Seminaren. Neben den eigentlichen Themen wurde immer wieder innerislamisch um Auslegungen und Traditionen gerungen. Dazu kam eine intensive interreligiöse Begegnung, die mehr Vertrauen stiftete als ich in vielen Dialoginitiativen bisher erlebt habe. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass bei den Kursen existenzielle Fragen an der Tagesordnung waren und niemand sich auf abstrakte Positionen zurückziehen konnte.“

Einen weiteren Grund für das Gelingen sieht der Leiter des Mannheimer Institus, Talat Kamran, in der Zusammensetzung der Teilnehmerschaft. „Es war uns wichtig, die verschiedenen Herkunftsländer und Traditionen zu berücksichtigen, da diese die Vielfalt im Islam wiedergeben und auf die Situationen vor Ort vorbereiten, wenn die Ausgebildeten zu Patienten oder Hinterbliebenen gerufen werden. Auch wenn viele von diesen mittlerweile die deutsche Sprache hervorragend beherrschen, reagieren sie in Krisensituationen doch oft in ihrer Herkunftssprache. Wichtig war uns auch, dass wir den hohen Frauenanteil der Anmeldungen bei der Platzvergabe berücksichtigen konnten.“

Mustafa Cimsit, Vorsitzender der UMTI, sieht in der Diskussion um den Begriff der Seelsorge eine Hauptaufgabe in der nächsten Zukunft. „“Seelsorge“ genießt in Deutschland als christliche Seelsorge aufgrund ihrer hohen Standards zurecht eine hohe Anerkennung. Im Islam gibt es viele Traditionen, die ähnliche Züge aufweisen. Allerdings gibt es den Begriff nicht. Ob er künftig verwendet werden soll, wird zurzeit sowohl innerislamisch als auch mit Kirchenvertretern diskutiert. Auch wenn einiges dagegen spricht, sollte er als Bezeichnung auch für die islamische Betreuung muslimischer Patienten und Hinterbliebenen verwendet werden, da der Sache nach wenig Unterschiede bestehen.“

Über das Mannheimer Institut sollen künftig weitere Ausbildungsgänge durchgeführt werden. Dabei stehen die Qualitätsstandards und die Integration in die Krankenhaus- und Notfallorganisationen im Mittelpunkt. Hinzu kommt ein Pluspunkt: Das Mannheimer Institut ist innerislamisch neutral. Diese Ungebundenheit erlaubt es, über Verbandsgrenzen hinweg zu operieren und zugleich mit islamischen Vereinen und Verbänden zusammenzuarbeiten. Damit ist das strenge Auswahlverfahren der künftigen Teilnehmer/innen sowie deren Zusammensetzung aus den verschiedenen muslimischen Bevölkerungsgruppen und islamischen Richtungen gewährleistet. Die Einbindung lokaler Moscheevereine oder islamischer Organisationen bleibt möglich, schließt aber einen richtungsgebenden Einfluss aus.

Auch für Kreise, Kommunen oder Krankenhäuser außerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar sind die Kurse interessant. Die Ausbildungsgänge für Krankenhaus- und Notfallseelsorge sollen ab Herbst 2010 vom Mannheimer Institut regelmäßig durchgeführt werden. Inhalte und Qualität stehen dabei im Mittelpunkt, weil diese es sind, auf die Krankenhäuser und Notfallorganisationen vertrauen können müssen und nur so eine reibungslose Integration in die jeweilige Organisation möglich ist. Die Ausbildungsstrukturen sollen angelegt werden, dass die seelsorgerischen und die die Organisation von Krankenhäusern wie Notfallorganisationen betreffenden Themen um regionale oder lokale Organisationsstrukturen und andere Besonderheiten ergänzt werden können. Gleichzeit sollen künftig zwei Ausbildungsvarianten zur Wahl stehen: Die eine sieht vor, dass direkt am Mannheimer Institut ausgebildet wird. Die andere Variante ermöglicht es, die Ausbildung mit vom Mannheimer Institut dazu ausgebildeten Kursleitern unter Einbindung regionaler Referenten vor Ort durchzuführen. Weitere Informationen und Kontakt unter www.mannheimer-institut.de.


Presse-Kontakt:

Mannheimer Institut für Integration
und interreligiösen Dialog e. V.
Jungbuschstr. 18
68159 Mannheim
Alfred E. Miess
Öffentlichkeitsarbeit - Tagungen - Seminare
Telefon 0621 - 437 14 002
E-Mail: alfred.miess@mannheimer-institut.de
Homepage: http://www.mannheimer-institut.de





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