Stuttgart - Den Vorschlag der Bundesbank, das Rentenalter um zwei Jahre auf 69 anzuheben, hält die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) für absurd. „Gerade erst ist die Rente mit 67 beschlossen worden. Wollen wir uns nun alle zwei Wochen über ein neues Renteneintrittsalter unterhalten?“ fragt sich der CGM-Bundesvorsitzende Detlef Lutz. Viel wichtiger sei es, zu überlegen, wie man einerseits Lebensarbeitszeit flexibler gestalten und andererseits die verschiedenen Branchen unterschiedlich einstufen kann. „Man kann in vielen Berufen, die überwiegend mit einer sitzenden Tätigkeit verbunden sind, durchaus bis 67, vielleicht sogar bis 69, arbeiten. Aber kann man das auch einem Dachdecker oder Metallarbeiter zumuten, der über viele Jahre schwere körperliche Arbeit verrichtet?“ so der CGM-Vorsitzende weiter.

Auch über die flexible Gestaltung von Lebensarbeitszeit müsse unbedingt nachgedacht werden. Er könne sich gut vorstellen, dass man in jungen Jahren mehr und im Alter weniger arbeitet. Wie solch ein Lebensarbeitszeitkonto geführt wird und wie beispielsweise garantiert werden kann, dass geleistete Arbeit bei einem Arbeitsplatzwechsel nicht verloren geht, das sind Fragen, über die man diskutieren müsse.

Die Rente mit 69 sei eine Schnapsidee für das Sommerloch. „Solch eine Idee kann nur von Menschen kommen, die in einer Branche tätig sind, die nicht viel mit körperlicher Arbeit am Hut hat“ ist sich Lutz sicher: „Es entspricht nicht dem christlichen Menschenbild, alle Beschäftigte über einen Kamm zu scheren und gleich zu behandeln – das ist sozialistische Gleichmacherei. Die CGM spricht sich für eine pluralistische Gesellschaft aus. Deshalb müssen verschiedene Menschen auch unterschiedlich behandelt werden“ so der Bundesvorsitzende.


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