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Islamische Krankenhausseelsorge an den Krankenhäusern, Kliniken und psychiatrischen Anstalten jetzt auch im Süden Baden-Württembergs
25. Juni 2013 08:10 Uhr | Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e. V.




Mannheim - Muslimen fehlt bei Krankheit, insbesondere in krisenhaften Situationen die Begleitung durch islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die ihre Sprache sprechen und den kulturellen und religions-spezifischen Hintergrund haben.

In der Region im Süden Baden-Württembergs unterhalb Balingen und Biberach bis Lindau soll nun auch nach eine Basisausbildung islamische Seelsorge mit Zusatzausbildung Krankenhaus-seelsorge die islamische Krankenhausseelsorge etabliert werden. Das Ministerium für Integration Baden-Württemberg unterstützt diese Initiative. Die Förderung konzentriert sich auf die Vorarbeiten in der Region und die Sicherstellung der begleitenden Supervision und Fortbildungsmaßnahmen in den Jahren 2013 bis 2015. Damit unterstützt das Integrationsministerium die Nachhaltigkeit der Initiative.

Basisausbildung und Zusatzausbildung Krankenhausseelsorge umfassen rund 190 Stunden Unterricht und 55 Stunden Praktikum in einer Krankenanstalt, begleitet von 25 Stunden Supervision. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meist unter der Woche berufstätig sind, findet der Unterricht an den Wochenenden statt. Start der Ausbildung soll entweder vor der Sommerpause in der zweiten Julihälfte oder in der zweiten Septemberhälfte 2013 sein.

So ist es möglich, unter Berücksichtigung der Ferienzeiten eine Ausbildung im Zeitraum von sieben bis neun Monaten zu absolvieren und dann im 1. Halbjahr 2014 die ehrenamtliche Tätigkeit in den Kranken-anstalten aufzunehmen. Die Entfernung zum Ausbildungsort soll maximal 80 Kilometer betragen.

Die Referentinnen und Referenten kommen aus der Krankenhaus-organisation, der Seelsorge, sind in der Psychotherapie, als Theologen oder als Religionswissenschaftler tätig. Einige Ausbildungs-themen mit christlichen Referenten werden von einem muslimischen Moderator, der Theologe oder Religionswissenschaftler ist, begleitet. So ist sichergestellt, dass islamisch-religionsspezifische Perspektiven zum jeweiligen Thema betrachtet und diskutiert werden können.

Zu der für die Ausbildung definierten Region gehören unter anderen die Orte Albstadt, Balingen, Rottweil, Villingen-Schwenningen, Sigmaringen, Radolfzell, Donaueschingen, Singen, Radolfzell, Konstanz, Lindau, Friedrichshafen, Ravensburg, Bad Wurzach, Bad Waldsee, Bad Saulgau, Biberach und Zwiefalten. 32 Krankenanstalten, 57 Moschee-vereine und rund 70 muslimische Vereine gibt es in dieser Region. In den genannten Orten finden im Juni und Juli Informations-veranstaltungen statt, zu denen muslimische und auch Bürgerinnen und Bürger anderen Glaubens eingeladen sind. In Sigmaringen hat am 19. Juni eine Veranstaltung stattgefunden, bei der sich Führungskräfte der Kranken-anstalten und Integrationsbeauftragte über die Initiative informieren konnten.

Muslimische Frauen und Männer sind aufgerufen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Dienst am Menschen kann sehr bereichernd und befriedigend sein. Wir zollen dem persönlichen Einsatz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon jetzt unseren großen Respekt. Die Seelsorge ist mit persönlichem Einsatz verbunden: zunächst der Zeitaufwand für die Ausbildung und anschließend die Tätigkeit mit zuvor vereinbarten Anwesenheitszeiten in der Krankenanstalt und auf Abruf, unter Umständen auch in der Nacht.

Voraussetzung für die Arbeit ist die Zweisprachigkeit, meist die Beherrschung der deutschen und der türkischen oder auch der arabischen Sprache. Nur durch die Mehrsprachigkeit können die Seelsorgerinnen und Seelsorger Gespräche mit den Patienten und Verwandten führen, sich aber auch mit Ärzten und Pflegekräften besprechen. Zudem sollte die Familie der Bewerberinnen und Bewerber mit der Tätigkeit einverstanden sein. Der Arbeitgeber sollte bei einem eher seltenen Abruf zu einem Notfall seine Zustimmung geben. Die persönliche Eignung ist letztlich entscheidend: Dazu beantworten die Bewerberinnen und Bewerber spezifische Fragen, reichen Bewerbungs-unterlagen ein und machen zwei Tests, die das Persönlichkeitsprofil und den Kommunikationsstil betreffen. Zudem führen sie mit dem Ausbildungsleiter ein Gespräch über alle Aspekte der Ausbildung und Tätigkeit. Kommen beide zu einer positiven Entscheidung, führen die Bewerber ein Gespräch mit Führungskräften der Krankenanstalt am Wohnort bzw. der Wohnortregion. Wird auch dort die Eignung positiv bewertet, schließt die Krankenanstalt eine Vereinbarung ab und unterzeichnet mit dem Bewerber eine Ausbildungsvereinbarung.

• Mehr Informationen zur Islamischen Seelsorge und zur Ausbildung finden sich in PDFs auf der Homepage unter www.mannheimer-institut.de.

Ein Rückblick

Eine erste Initiative gab es in den Jahren 2008 bis 2010 mit Pilot-Ausbildungsgängen „Islamische Seelsorge“, die vom Bundesministerim des Innern, der Georges-Anawati- und der Dr. Buhmann-Stiftung für 32 islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger aus fünf Bundesländern gefördert und vom Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e.V. durchgeführt wurde. Herkunftsländer der Seelsorgerinnen und Seelsorger waren Ägypten, Bosnien, Deutschland, Mazedonien, Pakistan, Türkei und Tunesien.

Nach einer viel beachteten Fachtagung im Jahr 2010 und einer Evaluierung wurde im Mai 2011 die Initiative „Islamische Krankenhausseelsorge in der Metropolregion Rhein-Neckar“ vom Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e.V. angestoßen. 37 Krankenhäuser, die Integrationsbeauftragten bzw. Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Kreise in der Metropolregion und die Vorstände der 52 Moscheevereine wurden mit Informations-veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen über die Ziele der Initiative informiert.

Dabei hat sich gezeigt: Das Mannheimer Institut weist einen wichtigen Pluspunkt auf: Es ist innerislamisch neutral. Diese Ungebundenheit erlaubt es, mit allen islamischen Vereinen und Glaubensgemeinschaften zusammenzuarbeiten. Damit kann die Zusammensetzung aus den verschiedenen muslimischen Bevölkerungsgruppen und islamischen Konfessionen bei den Auszubildenden gewährleistet werden.

Die Initiative wurde fast ausnahmslos nach vertiefenden Gesprächen, zum Beispiel über die Ausbildungsinhalte, Referenten, Auswahl der Bewerber, Akzeptanz der christlichen Kirchen von den Führungskräften begrüßt und positiv entschieden. Dabei ging es auch um die Kosten für die Ausbildung. Hierzu gab es den Vorschlag, diese nach Verantwortung und Nutzen auf Krankenanstalten, Städte, Moscheevereine sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verteilen.

Seit Juli 2012 sind nun nach Ausbildung im 1. Halbjahr an 21 Krankenhäusern, Kliniken und psychiatrischen Anstalten islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger tätig. Damit wurde erstmals in Deutschland der wichtige Schritt in die Versorgung einer Region gemacht und die Vernetzung auch in Richtung Notfallseelsorge oder bei Großschadensereignissen möglich. Die Seelsorge wird für Muslime das, was sie für jede Bürgerin und jeden Bürger sein sollte: Normalität und Hilfe in krisenhaften Lebenssituationen.


Presse-Kontakt:

Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e. V.
Alfred E. Miess
U 5, 22
68161 Mannheim
0621-43714007
alfred.miess@mannheimer-institut.de






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